Der Maskenexpress aus Jekaterinburg

Nachdem in Österreich der Bedarf an medizinischen Gütern wie FFP2 Masken und Covid-19 Schnelltests immer noch ungebrochen ist, fliegen immer mehr Fluglinien Luftfracht an Bord ihrer Passagiermaschinen nach Wien. Zuletzt besuchte Ural Airlines gleich mehrmals den Flughafen Wien mit ihren umgebauten A321.

Russland´s fünft größte Fluggesellschaft Ural Airlines kämpft auch im zweiten Jahr der Corona Pandemie mit den massiven Auswirkungen auf den Flugbetrieb. Im vergangenen Jahr beförderte das Unternehmen, dass inzwischen beim Ranking der größten russischen Fluglinien von Platz vier auf Platz fünf abrutschte, nur noch 5,632 Millionen Passagiere. Das entspricht einem Minus von 41,4% gegenüber dem Vorjahr.

Um die Verluste aus dem verloren gegangenen Passagierverkehr etwas abzufedern, hat Ural Airlines bereits im vergangenen Jahr damit begonnen, zwölf ihrer 50 Stück umfassenden A320/321 Flotte in Frachtflugzeuge umzubauen. Durch den Ausbau der Flugzeugsitze können so 110 Kubikmeter Fracht mit einer Reichweite von 5000 km an Bord der A321 befördert werden.

34 Tonnen medizinische Produkte für Österreich

Vor fast genau zehn Jahren flog Ural Airlines zuletzt im Linienverkehr bis zu fünfmal wöchentlich zwischen Cheljabinsk und Wien. Vor Aufnahme der eigenen Flüge gab es bereits eine Partnerschaft mit Austrian Airlines auf den Flügen nach Jekaterinburg. Bei diesen Codeshare Flügen kaufte Ural Airlines von Austrian ein gewisses Sitzplatzkontingent und vermarktete dieses unter eigener Flugnummer. Nach Einstellung der Flüge war Ural Airlines zuletzt nur noch vereinzelt auf Charterflügen in Österreich anzutreffen.  

Vor einigen Wochen besuchten gleich zwei A321-200 an zwei aufeinander folgenden Tagen, beladen mit jeweils 17 Tonnen FFP2 Masken und Covid-19 Schnelltests, den Flughafen Wien. Die Flüge waren aus Peking kommend auf der Heimatbasis der Fluglinie in Jekaterinburg zwischengelandet, um anschließend nach Wien weiterzufliegen. Um die Entladung dieser speziellen Cargo-in-Cabin Flüge zu beschleunigen, benützt die Fluglinie ihr eigens mitgebrachtes Paket- Rollsystem, was das Handling vor Ort deutlich vereinfachte.

Martin Dichler

Fotos: Tatiana Domentean & Martin Dichler