Für Rückkehr zu verantwortungsbewusstem Reisen sind international anerkannte Impf- und Testnachweise und einheitliche Reisebestimmungen nötig

COVID-19 Pandemie hat Bilanz 2020 der Flughafen Wien AG belastet – Für 2021 wird schwarze Null angestrebt

Verlängerung der Kurzarbeit für Luftfahrt- und Tourismusbranche einziger Weg, Kündigungswelle zu vermeiden

·     Bilanz 2020: Umsatz von € 333,7 Mio. (-61,1%), EBITDA von plus € 54,1 Mio. (-85,9%) und Nettoergebnis von minus € 75,7 Mio. 

·     Verkehrsprognose für 2021: Zweites Halbjahr soll wieder Aufschwung bringen – Flughafen-Wien-Gruppe erwartet rund 12,5 Mio. Passagiere am Standort Wien bzw. rund 15,9 Mio. Passagiere in der Gruppe, das entspricht rund 40% des Passagiervolumens von 2019

·     Ergebnisausblick für 2021: Erfolgreiches Kostenmanagement und Fortsetzung der Kurzarbeit unterstützen auch bei erwartetem Passagierniveau von 40% von 2019 eine wieder positive Geschäftsentwicklung – Erwartung für positives EBITDA von rund € 150 Mio., für knapp positives Periodenergebnis von rund € 4 Mio. und für Umsatz von rund € 430 Mio. 

„Wer geimpft, immun oder negativ getestet ist, muss reisen dürfen, andauernde Einschränkungen für Geimpfte sind nicht gerechtfertigt

„Der Flughafen Wien verzeichnete 2020 schmerzhafte Einbrüche bei Umsatz und Ergebnis, mit minus € 75,7 Mio. führte das zum ersten Verlustjahr in der Unternehmensgeschichte. Die Kurzarbeit hat bisher ermöglicht, Kündigungen zu vermeiden. Da die Krise noch länger dauern wird, ist es unbedingt notwendig, die Kurzarbeit für die besonders betroffenen Branchen mit hohen Umsatzverlusten bis Ende 2022 auszuweiten. Nur damit kann eine massive Kündigungswelle verhindert werden. Wesentlich für den Weg aus der Krise ist die internationale Anerkennung von Test- und Impfnachweisen, denn wer geimpft, immun oder negativ getestet ist, soll auch reisen dürfen. Hier ist Eile geboten, denn die Planungen für die Urlaubssaison 2021 sind schon voll in Gange – so will ein Drittel der Österreicher heuer per Flug im Ausland urlauben und es ist nicht vertretbar, Geimpften oder Immunisierten das auf Dauer zu verweigern.“, fordert Dr. Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG.

„Europaweit einheitliche Mindeststandards für Impf- und Testnachweise gefordert“

„Mit nur 7,8 Mio. Reisenden im Jahr 2020 hat das COVID-19 Virus den Flughafen Wien zurück in das Jahr 1994 katapultiert. Der Weg zurück zum Vorkrisenniveau wird länger dauern: Aktuell liegt das tägliche Passagieraufkommen bei nicht mal 10% davon und auch die nächsten Monate werden noch verhalten ausfallen. Für das Gesamtjahr 2021 erwarten wir ein Passagieraufkommen von etwa 40% des Vorkrisenniveaus, der Großteil davon wird sich erst ab dem Sommer in der zweiten Jahreshälfte einstellen. Notwendig dafür sind international einheitliche Reisebestimmungen und anerkannte Impf- und Testnachweise. Die Digitalisierung kann hier rasch Lösungen liefern und die Luftfahrt eignet sich dafür perfekt. Airlines begleiten ihre Passagiere über den gesamten Reiseprozess, digitale Anwendungen sind etabliert und behördliche Kontrollprozesse an jedem Flughafen-Standort vorhanden. Mit europaweit einheitlichen Mindeststandards für Impf- und Testnachweise sowie digitalen Plattformen wird sicheres Reisen wieder großflächig möglich sein.“, hält Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG, fest.

Umsatz und Ergebnisentwicklung in den Segmenten

Die Umsätze des Segments Airport sanken im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 67,7% auf € 133,0 Mio., das Segment-EBIT sank auf minus € 70,2 Mio. Das Segment Handling & Sicherheitsdienstleistungen verzeichnete bei den Umsatzerlösen einen Rückgang um 48,2% auf € 86,1 Mio., das Segment-EBIT sank auf minus € 28,9 Mio. Darin sind auch die Sicherheitsdienstleistungen der VIAS sowie die Abfertigungsdienstleistungen der Vienna Aircraft Handling (VAH) und Vienna Passenger Handling Services (VPHS) enthalten. Im Segment Retail & Properties sank der Umsatz im Jahr 2020 signifikant um 56,7% auf € 70,4 Mio. Das Segment-EBIT betrug € 17,2 Mio. Die Umsätze des Segments Malta gingen im Jahr 2020 um 67,9% auf € 32,2 Mio. zurück, das Segment-EBIT belief sich auf minus € 6,0 Mio. Die Umsätze des Segments „Sonstige Segmente“ sanken im Jahr 2020 um 28,2% auf € 12,0 Mio. Das Segment-EBIT betrug € 1,4 Mio.

2020: Investitionstätigkeit krisenbedingt deutlich reduziert

Krisenbedingt wurden die Investitionen im Geschäftsjahr 2020 deutlich reduziert, in Summe wurden € 79,9 Mio. (2019: € 171,8 Mio.) in laufende Projekte investiert, darunter die Terminalentwicklung mit € 23,0 Mio., Loungen mit € 3,8 Mio., Grundstücke mit € 2,0 Mio., den Office Park 4 mit € 1,9 Mio., Flugzeug- und Dieselschlepper mit € 1,7 Mio. sowie Kehrblasgeräte mit € 1,6 Mio., Am Flughafen Malta wurden € 9,0 Mio. in ein Parkhaus und       € 2,2 Mio. für ein Cargo Gebäude investiert. Für das Geschäftsjahr 2021 sind Investitionen in Höhe von rund € 62 Mio. vorgesehen.

Verkehrsentwicklung 2020: 7,8 Mio. Reisende am Flughafen Wien 

Die Flughafen Wien-Gruppe inklusive der Auslandsbeteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice verzeichnete mit insgesamt 9,7 Mio. Passagieren einen Rückgang um 75,6% gegenüber dem Vorjahr. Am Standort Wien verzeichnete der Flughafen Wien mit 7,8 Mio. Passagieren im Jahr 2020 um 75,3% weniger Reisende als im Vorjahr. 

Passagierprognose 2021: Rund 15,9 Mio. Passagiere in der Flughafen-Wien-Gruppe und rund 12,5 Mio. Passagiere am Standort Wien erwartet

2021 wird einen Aufschwung bringen, bleibt aber herausfordernd: Während sich aus heutiger Sicht das erste Halbjahr noch schwach entwickeln wird, ist ab Sommer und im zweiten Halbjahr ein deutlicher Anstieg bei den Passagieren zu erwarten. Für den Standort Wien erwartet der Flughafen Wien rund 12,5 Mio. Reisende im Gesamtjahr 2021 und für die Flughafen-Wien-Gruppe (inkl. Beteiligungen) rund 15,9 Mio. Reisende. Wesentlich dafür werden aber eine möglichst rasche großflächige Durchimpfung, international einheitliche Reisebestimmungen und international anerkannte Impf- und Testnachweise sein.

Finanzausblick 2021: 

Die Flughafen Wien Gruppe verfügt über eine solide wirtschaftliche Basis und plant, 2021 wieder aus der Verlustzone zu kommen, die Liquidität ist für alle vorhersehbaren Krisen-Szenarien ausreichend gesichert. Für das Geschäftsjahr 2021 werden aus heutiger Sicht ein Umsatz von € 430 Mio., ein positives EBITDA von € 150 Mio. und ein leicht positives Jahresergebnis von € 4 Mio.  erwartet. Die Nettoverschuldung des Unternehmens wird voraussichtlich auf rund € 100 Mio. sinken. Die Investitionen werden bei rund € 62 Mio. liegen.